Fragen zum synodalen Prozess (FAQ)
Synode 2023
Synodales Miteinander (Synodalität)
Entscheidungsfindungen in der Kirche, sind keine einfachen Mehrheitsentscheide. Daher ist m. E. auch die Wortfamilie „Demokratie“ mit Zurückhaltung zu verwenden. Entscheidungen in dieser Glaubensgemeinschaft dürfen nicht davon geprägt sein, dass eine Mehrheit oben auf ist, sondern dass gemeinsam ein Weg gefunden ist, der die Zustimmung und Übereinstimmung möglichst vieler zum Ausdruck bringt. Die Überlieferung nennt dies synodal. Das griechische Wort setzt sich aus der Silbe syn und einer Ableitung von odos zusammen. Die Verwandtschaft von synodal und Synode ist sogleich erkennbar. Die erste Silbe steht für „mit“ – also gemeinschaftlich, alle einschliessend, miteinander. Die zweite Silbe verweist auf hodos, den Weg.
Die Entscheidungsfindung in der Kirche – der Kirche am kleinen und grösseren Ort und jener an allen Orten – muss erkennbar machen, dass und wie die Kirche gemeinsam unterwegs ist. Entscheidungen dienen diesem Unterwegs-Sein, sie sollen es ermöglichen, erleichtern, unterstützen. Ich hoffe, Ihnen ist nun auch die Assoziation zum Volk Gottes in den Sinn gekommen, das gemeinsam unterwegs ist, dabei einander geschwisterlich unterstützt und, wenn nötig, gemeinsam, durchaus unter der Führung von entsprechenden Leitpersonen, Optionen für diesen Weg trifft, mit lebendiger Wachsamkeit eingebettet in das konkrete Umfeld des jeweiligen Wegstücks und verantwortet rückgebunden an die Botschaft Jesu und an das (biblische) Zeugnis über ihn.
Auszug aus einem Vortrag von Prof. Dr. Walter Kirchschläger zu Beginn des Pastoralforums 2012